Kapselfibrose oder Tumor? Symptome erkennen und behandeln
16.05.2025

Kapselfibrose oder Tumor? Symptome erkennen und behandeln

Viele Frauen sehen sich mit Unsicherheiten in Bezug auf ihre Brust konfrontiert, insbesondere wenn sie Veränderungen ertasten oder bemerken. Dies führt häufig zu Ängsten, z. B. wenn sofort an einen Tumor bzw. Brustkrebs gedacht wird. Bei Patientinnen, die sich einer Brustvergrösserung unterzogen haben, kann jedoch auch eine andere Ursache für die Veränderungen infrage kommen. Und zwar in Form einer Kapselfibrose. Doch was genau ist eine Kapselfibrose? Wie unterscheidet sie sich von einem Tumor und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Blogbeitrag. Natürlich stehen wir Ihnen auch gerne für ein persönliches Beratungsgespräch zur Verfügung – damit Sie die Sicherheit bekommen, die Sie brauchen!

Was ist eine Kapselfibrose und wann tritt sie auf?

Die Kapselfibrose ist eine Nebenwirkung, die aus einer Brustvergrösserung mit Implantaten resultieren kann. Wird ein Implantat in die Brust eingesetzt, bildet der Körper eine schützende Hülle aus Narbengewebe um das Implantat – eine ganz natürliche Reaktion des Körpers auf das fremde Material. Bei manchen Frauen verhärtet sich diese Kapsel jedoch, was zu Schmerzen und sichtbaren Verformungen führen kann. Eine Kapselfibrose kann Monate oder sogar Jahre nach der Operation auftreten.

Die genauen Ursachen sind bislang noch nicht vollständig geklärt, allerdings kann die Oberflächenstruktur des Implantats das Risiko beeinflussen. So stellen grobtexturierte Implantate ein höheres Risiko dar, während es bei modernen, glatten und biokompatiblen Brustimplantaten mit Nanotexturierung deutlich geringer ausfällt.

Ein häufiges Anliegen von Frauen, die eine Brustvergrösserung hatten, ist die Frage, ob sie mit einer Kapselfibrose stillen können. In den meisten Fällen ist das Stillen trotz Kapselfibrose möglich, da die Kapsel das Implantat umgibt und nicht die Brustdrüse selbst betrifft. Dennoch kann die Kapselfibrose Schmerzen und Unbehagen verursachen, was das Stillen erschweren kann

Welche Symptome hat eine Kapselfibrose?

Die Symptome einer Kapselfibrose können sich schleichend entwickeln und variieren je nach Schweregrad. Typische Anzeichen sind:

  • eine fühlbare Verhärtung der Brust
  • Veränderungen der Brustform
  • Druckempfindlichkeit bis hin zu starken Schmerzen
  • eine sichtbare Verschiebung des Implantats

Viele dieser Symptome können auch bei einem Tumor oder anderen Brustveränderungen auftreten, was bei betroffenen Frauen häufig zu Verunsicherung führt. Hier sollte in jedem Fall eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Kapselfibrose vs. Tumor – die Unterschiede

Sowohl eine Kapselfibrose als auch ein Tumor können zu einer Verhärtung der Brust führen, sodass die beiden Krankheitsbilder sich zunächst sehr ähneln. Allerdings gibt es auch hier signifikante Unterschiede.

Eine Kapselfibrose betrifft in erster Linie das Implantat und die umgebende Kapsel, während ein Tumor direkt im Brustgewebe selbst entsteht. Ein Tumor geht oft mit einer unregelmässigen Knotenbildung einher, die nicht immer schmerzhaft ist, während die Kapselfibrose häufig mit einem festen, schmerzhaften Verkapselung verbunden ist, die sich um das Implantat herum entwickelt.

Die vier Schweregrade der Kapselfibrose nach Baker

Das Auftreten einer Kapselfibrose kann in vier Grade unterteilt werden, die von leichten Veränderungen bis hin zu starken Schmerzen und Deformationen der Brust reichen. Je nach Schweregrad der Kapselfibrose kann eine Behandlung erforderlich sein, um die Beschwerden zu lindern und das ästhetische Ergebnis der Brustvergrösserung wiederherzustellen.

Grad 1:
Die Brust weist keine sichtbaren oder fühlbaren Veränderungen auf.

Grad 2:
Es lässt sich eine minimale Verhärtung ertasten.

Grad 3:
Die Brust ist deutlich verhärtet, was nun auch von aussen sichtbar ist.

Grad 4:
Zu den Veränderungen gemäss Grad 3 treten zusätzlich Schmerzen auf.

Kapselfibrose erkennen und ärztlich diagnostizieren

Um Komplikationen zu vermeiden und rechtzeitig Behandlungsmassnahmen einleiten zu können, ist eine frühzeitige Erkennung der Kapselfibrose sehr wichtig. Frauen mit Brustimplantaten sollten daher ihre Brust regelmässig selbst untersuchen und dabei auf folgende Veränderungen achten:

  • Fühlt sich die Brust härter an als zuvor?
  • Hat sich die Form oder Position des Implantats verändert?
  • Treten Schmerzen oder andere Beschwerden auf?

Auch Frauen ohne Implantate sollten darüber hinaus regelmässig eine selbstständige Brustkrebsuntersuchung an sich vornehmen.

Es ist ratsam, sich bei verdächtigen Veränderungen der Brust in die Hände eines Arztes bzw. einer Ärztin zu begeben, der oder die Erfahrungen bei der Diagnose einer Kapselfibrose hat. Diese Untersuchungen ermöglichen, Veränderungen der Kapsel um das Implantat, die möglicherweise noch nicht tastbar sind, frühzeitig zu erkennen.  Die Fibrose kann neben klinischen Untersuchungen wie Abtasten auch mittels bildgebender Verfahren erkannt werden. So besteht die Möglichkeit, die verdickte Bindegewebskapsel mit dem Ultraschall zu visualisieren.

Jetzt Beratungstermin buchen

Kann ich einer Kapselfibrose vorbeugen?

Es gibt keine garantierte Möglichkeit, das Auftreten einer Kapselfibrose vollständig zu verhindern. Allerdings können bestimmte Massnahmen das Risiko verringern.

Dazu gehören:

  • die Auswahl moderner, qualitativ hochwertiger Implantate,
  • die Verwendung einer geeigneten Operationstechnik und
  • die postoperative Nachsorge.

Unsere Fachärzt:innen in der clinic utoquai legen grössten Wert auf einen gewebeschonenden Eingriff unter Berücksichtigung höchster Qualitätsansprüche und Einhaltung strikter Hygienevorschriften. Damit können wir das Risiko einer Kapselfibrose weiter senken.

Behandlungsmöglichkeiten einer Kapselfibrose

Die Behandlung der Kapselfibrose hängt von der Schwere der Symptome und den Wünschen der Patientin ab. In leichten Fällen ist möglicherweise kein chirurgischer Eingriff erforderlich, in fortgeschrittenen Fällen kann dagegen eine Operation notwendig sein.

Bei minimalem Schweregrad: Beobachtung oder medikamentöse Behandlung

In Fällen, in denen die Kapselfibrose nur leichte Beschwerden verursacht und die Form der Brust nicht wesentlich verändert ist, kann es ausreichen, die Situation zunächst zu beobachten. Oft treten nur minimale Verhärtungen auf, die keine weiteren Komplikationen verursachen. Wichtig ist eine engmaschige ärztliche Kontrolle, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Zusätzlich kann eine medikamentöse Behandlung erwogen werden, um Entzündungsprozesse zu reduzieren und das Gewebe weicher zu machen. Manchmal helfen auch nicht-invasive Methoden wie Massagetechniken, um die Kapsel weicher zu machen und die Schmerzen zu lindern.

Bei fortgeschrittenem Schweregrad: Implantatentfernung oder Implantatwechsel

Wenn die Fibrose bereits fortgeschritten ist und starke Schmerzen, ästhetische Veränderungen oder funktionelle Einschränkungen verursacht, ist ein chirurgischer Eingriff oft unumgänglich. Hier stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

Komplette Entfernung des Implantats:

Bei dieser Option wird die Kapsel entfernt und je nach Wunsch der Patientin bleibt die Brust anschliessend ohne Implantat. Diese Methode wird häufig gewählt, wenn die Patientin keine weiteren Implantate wünscht oder das Risiko einer erneuten Kapselfibrose ausgeschlossen werden soll.

Implantatwechsel:

In vielen Fällen entscheiden sich Patientinnen für einen Austausch des vorhandenen Implantats. Dabei wird das verhärtete Bindegewebe entfernt und ein neues Brustimplantat eingesetzt. Dies kann mit einer Änderung der Implantatposition verbunden sein – z. B. von subglandulär (über dem Brustmuskel) zu submuskulär (unter dem Muskel).

Wie entfernt man eine Kapselfibrose? Ablauf der Operation

Die operative Entfernung einer Kapselfibrose erfolgt in der Regel unter Vollnarkose. Zunächst wird ein Schnitt entlang der bereits vorhandenen Narbe der vorangegangenen Brustvergrösserung gemacht. Der Chirurg bzw. die Chirurgin entfernt dann die verhärtete Kapsel, die sich um das Implantat gebildet hat. Je nach individuellem Befund kann die Kapsel ganz oder teilweise entfernt werden. Anschliessend wird das Implantat entweder gewechselt oder ganz entfernt. Zum Abschluss der Operation wird die Wunde vernäht und ein Kompressions-BH angelegt, um die Heilung zu unterstützen.

Die Dauer der Operation variiert je nach Komplexität, liegt aber in der Regel zwischen 1 und 2 Stunden. Nach dem Eingriff ist eine mehrwöchige Schonzeit notwendig, in der starke körperliche Belastungen vermieden werden sollten.

Zahlt die Krankenkasse die OP bei Kapselfibrose?

Ob die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Kapselfibrose übernimmt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In der Regel werden die Kosten übernommen, wenn eine medizinische Indikation vorliegt, wie etwa starke Schmerzen oder Verformungen.

Den Wechsel der Brustimplantate müssen Patientinnen für gewöhnlich selbst zahlen. Oft lohnt es sich daher, vor einer Brustvergrösserung eine Folgekostenversicherung abzuschliessen, welche die Kosten nötiger Nachkorrekturen trägt.

Wir unterstützen Sie sehr gerne bei der Klärung dieser Frage und beraten Sie umfassend zu den möglichen Kostenübernahmen.

Beratung und Behandlung bei Ihren Expert:innen in Zürich

Wenn Sie bei sich Anzeichen einer Kapselfibrose feststellen oder sich wegen tastbarer Veränderungen in der Brust Sorgen machen, zögern Sie nicht, einen Termin bei unseren Spezialist:innen in Zürich zu vereinbaren.

Unsere langjährige Erfahrung und unser umfassendes Wissen auf dem Gebiet der ästhetischen und rekonstruktiven Brustchirurgie ermöglichen es uns, Sie bestmöglich zu Ihren Möglichkeiten zu beraten und zu behandeln.

Vereinbaren Sie noch heute einen Termin!

Jetzt Beratungstermin buchen