
Ein Blick in den Spiegel kann für Frauen mit einer tubulären (oder tuberösen) Brust oft belastend sein. Was viele als selbstverständlich empfinden, wie sich in der eigenen Haut wohlzufühlen, ist für Betroffene mit Scham, Unsicherheit und Selbstzweifeln verbunden. Denn diese angeborene Fehlbildung beeinträchtigt nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild der Brust, sondern kann auch psychische und funktionelle Einschränkungen mit sich bringen.
In diesem Artikel informieren wir Sie umfassend und bieten Ihnen Einblicke in die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Brustfehlbildung. Die moderne Plastische Chirurgie bietet Frauen die Möglichkeit, ihre Brustform zu korrigieren und zu einer neuen Lebensqualität zu finden.
Die tubuläre Brust (original eigentlich als „tuberös“ bezeichnet) – auch „Schlauchbrust“ oder „Rüsselbrust“ genannt – beschreibt eine Brustfehlbildung, bei der sich sowohl das Drüsengewebe als auch das Bindegewebe ungleichmässig entwickelt haben. Die Erkrankung tritt meist beidseitig auf, wobei eine Brust häufig stärker betroffen ist als die andere.
Frauen mit einer tubulären Brust merken die Fehlbildung meist schon in ihrer Jugend, wenn die Brust während der Pubertät ihre endgültige Form annimmt. Auffällig sind hierbei die folgenden Symptome:
Die Fehlbildung der tubulären Brust wird in vier Schweregrade unterteilt:
| Grad | Merkmale |
|---|---|
| Grad 1 | Der untere, innere Quadrant der Brust ist leicht unterentwickelt, jedoch besteht ein normales Brustvolumen. Die Brustwarze ist proportional, die Brust wirkt spitz. Die Unterbrustfalte ist minimal erhöht. |
| Grad 2 | Beide unteren Quadranten der Brust sind undeutlich ausgeprägt, was zu einem reduzierten Gesamtvolumen führt. Der Hautmantel ist ausreichend vorhanden. Die Brust zeigt deutliche Veränderungen in ihrer Form, wobei der Abstand zwischen Brustwarze und Unterbrustfalte verkürzt sein kann. Die Brustwarze kann leicht nach unten geneigt sein. |
| Grad 3 | Beide unteren Quadranten sind stark unterentwickelt und es zeigt sich ein merkliches Hautdefizit. Die Brust weist ein hängendes Erscheinungsbild auf. Die Brustwarze ist vergrössert und zeigt deutlich nach unten. |
| Grad 4 | Alle vier Brustquadranten sind unterentwickelt, das Volumen der gesamten Brust ist stark reduziert. Die Brust hängt flach und dehnt sich röhrenförmig nach unten. Die Brustwarze wirkt überproportional gross, neigt stark nach unten. Die Unterbrustfalte liegt sehr hoch. |
Die genaue Entstehung der tubulären Brust ist bislang nicht abschliessend geklärt. Experten gehen davon aus, dass die Fehlbildung auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen ist, die bereits in der Embryonalzeit besteht. Mit Beginn des Brustwachstums in der Pubertät wird die Anomalie sichtbar, da bestimmte Bereiche der Brust – insbesondere die unteren Quadranten – nur begrenzt wachsen können.
Wissenschaftliche Untersuchungen, darunter histologische Analysen durch ein Team italienischer Wissenschaftler, deuten darauf hin, dass ein übermässiger Kollagenanteil im Bindegewebe und der Faszienstruktur eine entscheidende Rolle spielt. Diese strukturellen Veränderungen führen zu einer mangelnden Elastizität und beeinträchtigen somit die natürliche Form und das Wachstum der Brust.
Die tubuläre Brust ist medizinisch betrachtet nicht bedenklich, kann jedoch bedeutende psychologische und soziale Auswirkungen haben:
Ob Stillen mit tubulärer Brust möglich ist, hängt vom Grad der Fehlbildung ab. Frauen mit einer stark ausgeprägten tubulären Brust (Grad 3 oder Grad 4) haben häufig Probleme, da das Brustdrüsengewebe unterentwickelt ist und nicht ausreichend Milch produziert werden kann. Im Rahmen einer ausführlichen ärztlichen Diagnose kann festgestellt werden, inwiefern eine Behandlung möglicherweise auch die Stillfähigkeit verbessern könnte.
Eine chirurgische Korrektur der tubulären Brust ist sinnvoll bei:
Eine individuelle Beratung durch einen erfahrenen Plastischen Chirurgen ist beim Abwägen einer Korrektur der tubulären Brust entscheidend.
Eine operative Korrektur ist die einzige Möglichkeit, die tubuläre Brust dauerhaft zu behandeln und ihr eine natürlichere Form zu verleihen. Abgesehen von den ästhetischen Verbesserungen können solche Eingriffe auch dazu beitragen, das Selbstbewusstsein der betroffenen Frauen zu stärken und ihnen ein neues Körpergefühl zu geben.
Die Wahl der passenden Behandlungsmethode hängt von mehreren Faktoren ab – unter anderem vom Schweregrad der Fehlbildung, den individuellen Gegebenheiten der Brust sowie den persönlichen Wünschen der Patientin. Bei der Korrektur der tubulären Brust kombinieren Fachärzte häufig verschiedene Verfahren, um ein optimales und harmonisches Ergebnis zu erzielen.
Die Brustvergrösserung durch ein Implantat ist eine bewährte Methode, besonders bei stärker ausgeprägten Formen der tubulären Brust. Durch das Einsetzen eines Implantats kann die Brust eine harmonische Form und entsprechendes Volumen erhalten.
Die Brustvergrösserung mittels Eigenfett – auch Lipofilling genannt – ist eine besonders natürliche Alternative, um die tubuläre Brust zu korrigieren, insbesondere bei weniger ausgeprägten Fällen. Dabei wird körpereigenes Fett, das zuvor beispielsweise aus dem Bauch, der Hüfte oder dem Po entnommen wurde, in die Brust injiziert.
Die Struktur des Bindegewebes, das die Deformierung verursacht, wird durchtrennt und das Brustgewebe neu angeordnet, um eine natürliche Form zu ermöglichen. Das gewonnene Eigenfett wird anschliessend aufbereitet und in die betroffenen Bereiche der Brust injiziert, um Volumen hinzuzufügen und die Konturen zu harmonisieren.
Im Rahmen einer Brustvergrösserung, sei es mit Eigenfett oder Implantaten, können Fachärzte auch die Brustwarzen korrigieren (was meistens notwendig ist), insbesondere bei den Graden 1 und 2. Dabei können Brustwarzen verkleinert oder ihre Position angepasst werden, sodass sie eine harmonische Proportion zur neu geformten Brust einnehmen.
Die Bruststraffung ist eine weitere wichtige Methode zur Korrektur der tubulären Brust und wird häufig bei ausgeprägteren Graden (Grad 3 und 4) kombiniert mit einer Brustvergrösserung durchgeführt. Ziel ist es, das hängende oder schlaffe Gewebe der tubulären Brust anzuheben und eine natürlichere, festere Form zu schaffen.
Die Kostenerstattung hängt von der individuellen Situation – sowie der Krankenkasse – ab. Wenn die Fehlbildung funktionale Einschränkungen wie Probleme beim Stillen verursacht, übernehmen die Krankenkassen häufig die Kosten. Bei rein kosmetischen Anliegen müssen diese selbst getragen werden. Eine genaue Einschätzung kann nach einer ärztlichen Untersuchung erfolgen.
Die tubuläre Brust ist behandelbar. Moderne chirurgische Verfahren bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Lebensqualität betroffener Frauen zu verbessern. Dank individueller Beratung und massgeschneiderter Behandlung kann eine harmonische Brustform erzielt werden, die Ihnen zu neuem Selbstvertrauen verhilft.
Unser erfahrenes Team der clinic utoquai begleitet Sie bei jedem Schritt Ihrer Behandlung – vertrauensvoll und fachlich kompetent. Vereinbaren Sie gerne einen Beratungstermin und erfahren Sie mehr über Ihre persönlichen Möglichkeiten.