Hyaluronidase-Behandlung
Unterspritzungen mit Hyaluronsäure werden immer beliebter. Dennoch können auch hier Komplikationen oder Unzufriedenheiten mit dem Ergebnis entstehen. Doch hier kann mit dem körpereigenen Enzym Hyaluronidase die eingebrachte Hyaluronsäure wieder vollständig aufgelöst werden.
Das Wichtigste in Kürze
Fachbegriff: Hyaluronidase
Art der Narkose (Anästhesie): keine oder Betäubungscreme
Eingriffsdauer (Behandlungszeit): ca. 15 Minuten
Klinikaufenthalt: ambulant
Nachbehandlung: keine
Gesellschaftsfähig: sofort
Arbeitsfähig: sofort
Schonzeit: keine
Was ist Hyaluronidase und wie wirkt es?
Hyaluronsäure ist ein körpereigener Stoff, welcher in den Zellen Feuchtigkeit bindet. Daher gibt es auch den „Gegenspieler“, das Enzym Hyaluronidase, welches das Hyaluron aufspalten und damit abbauen kann. Die Hyaluronidase setzen wir nur gegen eingebrachte Hyaluronsäurepräparate ein.
Bin ich ein geeigneter Kandidat für die Behandlung?
Die Behandlung mit Hyaluronidase, häufig auch Hylase genannt, kommt für jeden in Frage, der mit dem Ergebnis seiner Hyaluronsäureinjektion unzufrieden ist. Gründe hierfür können sogenannte Granulome, Knötchen in der Lippe, sein. Diese Knoten oder Wülste können nach der Hyaluronsäureunterspritzung auftreten und sollten sich nach kurzer Zeit selbst zurückbilden. Sind diese auch über 14 Tage nach der Filler-Behandlung noch vorhanden, spricht man von einem Fremdkörpergranulom, welches mit Hyaluronidase behandelt werden kann. Aber auch, wenn dem Patienten das Ergebnis der Filler-Behandlung nicht gefällt, weil etwa zu viel Volumen eingebracht wurde, das Ergebnis asymmetrisch oder eine allergische Reaktion aufgetreten ist, kann eine Hylase-Behandlung in Frage kommen.
Eingriff
Eine allergische Reaktion auf das Enzym Hyaluronidase ist eher unwahrscheinlich. Bei Personen mit einer starken Neigung zu Allergien wird nach dem Informationsgespräch ein Patch-Test durchgeführt. Bei diesem Test wird eine minimale Menge des Enzyms in den Arm gespritzt, um sicherzustellen, dass keine allergische Reaktion auftritt. Vor der eigentlichen Behandlung wird eine betäubende Creme aufgetragen. Danach wird die Hyaluronidase mithilfe einer sehr feinen Nadel direkt in den Bereich injiziert, in dem zuvor das Hyaluronsäureprodukt eingebracht wurde. Die Hyaluronsäure wird innerhalb von einem bis zwei Tagen abgebaut.
Nachwirkung
Wir empfehlen, am Tag der Behandlung kein Make-up mehr auf die behandelte Stelle aufzutragen. Das Enzym macht jedoch keinen Unterschied zwischen körpereigener und körperfremder Hyaluronsäure. Daher sollte die Behandlung unbedingt nur von ausgebildeten Ärzten durchgeführt werden, da ansonsten mit unschönen Ergebnissen gerechnet werden muss.
Nach der Behandlung kann es kurzzeitig zu Rötungen an den Einstichstellen kommen. Auch leichte Schwellungen können im Behandlungsareal auftreten. Beide Nachwirkungen legen sich jedoch innerhalb kurzer Zeit wieder, sobald das Mittel wirkt. Sollte eine erneute Unterspritzung mit Hyaluron geplant sein, sollten nach der Hyaluronidase-Behandlung jedoch mindestens 2 Wochen verstreichen, bevor erneut Filler gespritzt werden.
Kosten der Hyaluronidase
Die anfallenden Kosten variieren je nach der Menge des benötigten Präparats und werden individuell festgelegt. Während eines Beratungstermins erörtern wir die genaue Höhe der Kosten für die Behandlung. Da es sich bei diesem Eingriff um eine rein kosmetische Massnahme handelt, übernehmen die Krankenkassen die Kosten in der Regel nicht.
FAQ
Was ist Hyaluronidase und wofür wird sie verwendet?
Hyaluronidase ist ein Enzym, welches Hyaluronsäure abbaut. Es wird hauptsächlich verwendet, um überschüssige oder unerwünschte Hyaluronsäure-Filler nach einer Unterspritzung aufzulösen und Korrekturen vorzunehmen.
Wie wird die Hyaluronidase-Behandlung durchgeführt?
Bei der Hyaluronidase-Behandlung wird das Enzym mithilfe einer sehr feinen Nadel direkt in den Bereich injiziert, in dem das Hyaluronsäurepräparat eingebracht wurde. Die Hyaluronsäure wird innerhalb von 24 bis 48 Stunden abgebaut.
Ist die Hyaluronidase-Behandlung schmerzhaft?
Die Hyaluronidase-Behandlung ist in der Regel gut verträglich und nur wenig schmerzhaft. Auf Wunsch kann eine betäubende Creme aufgetragen werden, um den Komfort während des Eingriffs zu erhöhen.
Gibt es Nebenwirkungen bei der Hyaluronidase-Behandlung?
Mögliche Nebenwirkungen der Hyaluronidase-Behandlung sind Rötungen, Schwellungen, leichte Schmerzen oder Blutergüsse an der Einstichstelle. Diese sind normalerweise mild und verschwinden innerhalb weniger Tage.
Kann jeder die Hyaluronidase-Behandlung durchführen lassen?
Personen mit einer bekannten Allergie gegen Hyaluronidase oder einer starken Neigung zu Allergien sollten vor der Behandlung einen Verträglichkeitstest durchführen lassen. Schwangere und stillende Frauen sowie Personen mit aktiven Hautinfektionen im Behandlungsbereich sollten diese Behandlung vermeiden.
Wie schnell sind die Ergebnisse der Hyaluronidase-Behandlung sichtbar?
Die Wirkung der Hyaluronidase-Behandlung setzt schnell ein und die Hyaluronsäure wird innerhalb von 24 bis 48 Stunden abgebaut. Die endgültigen Ergebnisse sind in der Regel innerhalb weniger Tage sichtbar.
Ist die Wirkung der Hyaluronidase-Behandlung dauerhaft?
Die Wirkung der Hyaluronidase-Behandlung ist dauerhaft, da das Enzym die Hyaluronsäure-Filler vollständig abbaut. Bei Bedarf können jedoch weitere Unterspritzungen mit Hyaluronsäure vorgenommen werden.
